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Japan im Frühjahr 2018

Version 2202252124


Auch drei Jahre nach der Reise ist dieser Bericht noch eine einzige Baustelle. Die bisher hochgeladenen Texte dienen vor allem aus Korrekturabzug für Diskussionen zu den Inhalten.

Ein paar Bilder und Texte zur Japanreise im Frühjahr 2018. Die folgenden Einträge wurden erst ab dem Frühjahr 2021 zusammengetragen. Während der sehr abwechslungsreichen Tour war wenig Muse zum Schreiben vorhanden und nach der Rückkehr bis zur nächsten Reise Ende September fand sich aus verschiedenen Gründen auch keine rechte Gelegenheit.
Die Reiseroute führte zunächst von Osaka nach Hirado. Von hier aus ging es dann auf einen Abstecher zu den großen Vulkanfeldern im Inneren und im Süden von Kyushu. Nach ein paar weiteren Tagen in Hirado ging es zurück nach Osaka. Die Karte zeigt die tatsächlich gefahrene Reiseroute.
Insgesamt war die Vegetation noch recht braun, kein Vergleich zu dem üppigen Grün des Juni 2017. Jedoch zeigten sich schon während der ersten Tagen in Hirado Kirschblüten und wurden zum ständigen Begleiter bis nach Osaka. Wieder zurück in Deutschland fingen nach ein paar Tagen auch hier die Kirschen zu blühen an. Damit waren in diesem Frühjahr Kirschblüten für fast fünf Wochen der Begleiter des Photographen.
...

Diese Galerie wird je nach Zeit, Lust und Laune ausgebaut. Bitte einfach bei Gelegenheit mal wieder vorbeischauen.
Da ein paar meiner Leser Japanisch lernen, habe ich einige Bilder nur wegen der Kanji hier eingestellt. Viel Spass beim Knobeln!
Ich erzähle im Folgenden auch Geschichten ohne Bilder. Obwohl ich die Kamera fast immer am Mann habe, lasse ich sie beim Kontakt mit Menschen meist am Rücken hängen. Dies ist in meinen Augen ein kleiner Preis für die vielen netten Begegnungen und ungezwungenen Gespräche.

...


Index

180320 - KIX
180322 - Hirado
180322 - Ikitsuki
180323 - Ikitsuki - die versteckten Christen
180424 - Miyama
180426 - Ebino
180327 - Chiran
180329 - Unzen
180330 - Nagasaki
180331 - Hirado
180404 - Heimreise


180320 - KIX

Ankunft in Japan.
Es gab im Vorfeld zwar verschiedene Pläne für die kurzen zwei Wochen in Japan. Wie es sich für brave Touristen gehört, wurde zunächst Nara angefahren. Im nasskalten Dauerregenwetter war diese Tourismushochburg nicht sonderlich attraktiv und der Wunsch nach einem Wiedersehen mit Hirado groß. Also ging es noch in der ersten Nacht bis Kasai.
Am nächsten Morgen wurde die Reise zügig mit durchschnittlich 80km/h, ohne große Aufenthalte per Expressroute nach Kyushu fortgesetzt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass das erste Photo dieser Reise vor Herrn Kawaharas Andenkenladen an der Franz-Xaver-Gedächtniskirche in Hirado aufgenommen wurde. Hier hatten wir im letzten Jahr viele interessante Gespräche geführt.



180322 - Hirado

Heute gab es ein Wiedersehen mit Bekannten von der letzten Reise vor knapp einem Jahr. Jawoll, lange nicht gesehen, aber sie haben meine lange Nase gleich wiedererkannt.
Man kennt sich aus, in Hirado - und kann daher leicht ein wenig Reiseführer für neue Besucher spielen.
Korea ist von hier aus keine 200km entfernt, Hirado (平戸) und damit die ganze Region Nagasaki waren über viele Jahrhunderte für Japan das weite (平) Tor (戸) zur Welt. Von hier aus stachen viele Reisende in See oder kamen in Japan an. Auf einem Hügel über der Bucht Tanoura wird an Kobo-daishi erinnert, der hier zu seiner Reise nach China aufbrach. Die überlebensgroße Statue lädt zu photographischen Spielen ein. In Bild 6328 steht der Teekessel auf der Spendenbox (浄財 - Spende - Reinigung-Geld).

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180322 - Ikitsuki

Von Hirado aus überspannt eine Brücke die Strömung der Tatsunoseto Meerenge (辰ノ瀬戸 "Drachenströmungsmeerenge") zur kleineren Nachbarinsel Ikitsuki (生月島). Viele Ortsnamen auf Ikitsuki enden mit -ura (浦), was soviel wie "Bucht" bedeutet. Direkt an der Brücke liegt das Hafenörtchen Tachiura (舘浦). Beim Durchwandern seiner engen Gassen ging mir der Gedanke durch den Kopf "zum Glück steht das Auto unten am Hafen". Doch dazu morgen mehr.
Steht man am Hafen hinter der Fischfabrik, lohnt sich ein Rundumblick. In Richtung Süden sieht man die Brücke nach Hirado. In Richtung Norden sieht man oberhalb der Dächer einen Buddha und einen burgartigen Schrein. Unsere Präsenz erzeugt zunächst Interesse, gefolgt von Enttäuschung bei der lokalen Schwarzmilan- und Möwenpopulation. Die schwarzen Milane (Tobi oder Tonbi) sind über das ganze japanische Archipel verbreitet und haben sich zum Kulturfolger entwickelt. Regelmäßig sieht man Filmberichte im Fernsehen, wie diese Raubvögel in Stadtparks Fleisch direkt vom Grill stehlen.

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Folgt man den engen Gassen in Richtung Buddha, so findet man zum Ikitsuki Kannon-do Tempel (生月観音堂), einem quaderförmigen Block, welcher dem riesigen Buddha als Sitzkissen dient, während er die Ortschaft überblickt.
Auf dem gegenüberliegenden Hügel liegt der shintoistische Hiu Schrein (比賣神社) mit seiner schönen Aussicht über den Ort.



Das eigentliche Ziel unseres heutigen Ausflugs ist der Obae Leuchtturm (大バエ灯台) am nördlichen Ende Ikitsukis. Wir haben von einem Freund den Tipp bekommen, dass die Mönchskraniche (鍋鶴/ナベツル) auf dem Durchzug von ihren japanischen Winterquartieren nach Zentralasien sind. Wir haben Glück und sind zum richtigen Zeitpunkt am passenden Ort. Fast möchte man meinen, dass die Kraniche tatsächlich den Leuchtturm als Navigationshilfe nehmen. Während sie über uns kreisen und ihre Formation neu ordnen, schallen ihre lauten Rufe bis zum Boden herunter.

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180323 - Ikitsuki - die versteckten Christen

In meiner persönlichen Wahrnehmung, nach Gesprächen mit japanischen Anhängern des Buddhismus, Shintoismus und Christentums, findet moderne Religionsausübung in Japan eher unverkrampft statt. Man hat sich miteinander arrangiert. Die Zahlen mögen je nach Umfrage schwanken, jedoch kann man im Land von ca. 70% Shintoisten und ca. 70% Buddhisten ausgehen. Auf einen christlich geprägten Menschen mögen diese Zahlen seltsam wirken, tatsächlich pflegen viele Japaner die Rituale beider großen Religionen.
Die Statistik erwähnt auch ca. 1,5% Christen in Japan. Bei genauer Hinsicht wird man sehr viele von ihnen in der Nagasakipräfektur finden, wo sie 5% der lokalen Bevölkerung stellen. Dies liegt wiederum an der besonderen Rolle welche Hirado und damit die Region um Nagasaki als Tor zur Welt gespielt hat. Gleichzeitig ist diese Region aber auch weit abgelegen von den Machtzentren Kyoto und Tokyo.
Heute sind Ehen von Menschen dieser drei Konfessionen keine Seltenheit. Im persönlichen Bekanntenkreis finden sich mehrere solche Ehepaare, eines sogar zwischen einem buddhistischen Priester und einer Christin.
Leider war das Miteinander der Religionen nicht immer so harmonisch. Die seit Mitte des 16. Jahrhunderts sehr erfolgreich verlaufende christliche Missionierung und die starke Orientierung der römisch-katholische Religion nach Rom, wurde als hinderlich für die neu gewonnene Einheit Japans aufgenommen. Um der nun einsetzenden Verfolgung zu entgehen, zogen sich tiefgläubige Christen in entlegene Gegenden zurück.

An einem Wanderparkplatz auf Ikitsuki kommen wir mit einem japanischen Diplomaten ins Gespräch, der seinen Urlaub nutzt, um die Spuren der Kakure Kirishitan (隠れキリシタン, lit. '"versteckte Christen") zu suchen. Er hat zu diesem Zweck einen lokalen Führer angeheuert. Wie wir später erfahren werden, handelt es sich bei diesem um einen Elektroingenieur aus Tokyo, der sich in diese Gegend zurückgezogen hat und hier verschiedene Dienste anbietet. Sehr gerne folgen wir der Einladung zur gemeinsamen Spurensuche. Da diese beiden hochgebildeten und welterfahrenen Japaner sehr gutes Englisch sprechen, bietet sich hier die seltene Gelegenheit nach Details die fragen, die sonst aufgrund fehlender Sprachkenntnisse schwer zu kommunizieren wären.
Da wir insgesamt zu viert sind, stellt sich die Frage nach einem geeigneten Fortbewegungsmittel. Die beste Aussicht bietet natürlich unser Toyota Noah. Nach kurzer Umbauaktion sind die Schlafplätze verschwunden und die Rückbank wiederhergestellt. In der ersten Reihe nehmen der deutsche Fahrer und der japanische Diplomat Platz. Von der Rückbank her gibt der Reiseführer Anweisungen und Erklärungen auf Japanisch und Englisch.



Christliche Marterstätten sind auf den lokalen Wegweisern an der Endung -sama (様) zu erkennen. Wir beginnen im Süden von Ikitsuki bei Danjiku-sama. Über einen steilen Abhang klettern wir zum Strand hinunter. Der Weg ist rutschig und teilweise muss man sich an einem Seil festhalten. Der Legende nach lebte hier ein christliches Ehepaar versteckt im Bambusdickicht (暖竹 ダンジク). In der uns zugetragenen Version sah ihr kleiner Sohn beim Spielen ein Boot draußen auf dem Meer und winkte der Besatzung. Leider handelte es sich um ein Patrouillienboot, so dass die ganze Familie festgenommen und schließlich hingerichtet wurde.
Es ist früh im Jahr und die Winterstürme haben viel Müll angeschwemmt. Das meiste komme aus Korea, sagt unser Führer, sichtlich verärgert. Jedes Jahr räumen Freiwillige auf, nur damit sich das Drama im kommenden Winter wiederholt.

Der Tokugawa-Regierung bereitete die Tatsache, dass nicht nur einfache Leute sondern auch viele höher gestellte Persönlichkeiten zum nach Rom ausgerichteten Christiantum konvertierten, große Sorge. Der erste Märtyrer Ikitsukis war dann auch der Samurai Nishi Genka, Taufname Gaspar.
Verfolgt und festgenommen von seinem Schwiegersohn, einem Richter, wurde Gaspar 1609 in Tsuji, Kurose, mit seiner Frau und seinem Sohn hingerichtet. Christen pflanzten an ihrem Grab einen Kiefernbaum. 1992 errichteten gläubige Christen von Ikitsuki hier ein Denkmal. 2008 wurde die Familie zusammen mit vielen anderen Märtyrern aus der Nagasakiregion selig gesprochen.

(Das Lesen der Inschrift wird durch die teilweise Verwendung von Kuzushiji-kana (崩し字仮名, wörtlich: "vereinfachte Zeichen Silbenschrift"), einer variantenreichen kursiven Version der Hiragana, erschwert. Für Rückmeldungen aus der Leserschaft wäre ich dankbar.):
碑文
ここ黒瀬の辻ね、生月のキリシタンにと、てに信仰の原真とわ言えら最高の聖地です。
一五五八年、生月で最初にキリスト教の布教としたガスパル・ウィレラ様には、
この地に大きな十字架を建て、その周囲を塀で囲み、信者たちの墓としました。
生月を訪れた人は、まずこの地に案内され、祈りを捧げたと言われています。
また、一五六三年には、新しい十字架がコスメ・デ・トルレス様父にたって祝聖.
建立されたことが、イエズス会修道士フェルナシデスにたって次のたうに迎べられて(述)べられて
います。「この年の元旦に生月で、これまで日本で建ってたものの中で最も美麗な
十字架を建てました。わたしたちはイチ人はどの信者とともに長い行列をし
みんな花輪を被り、聖歌を歌いながら行進しました。十字架の祈に着くと、
神に賛美を捧げ、それから十字架を称賛し、これそ崇敬する理由についての
説教をききました」。
黒瀬の辻の十字架は、こうして生月のキリシタンの信仰を養い育て、見守って
きました。そして迫害の嵐が吹き始め、目に見える十字架は取り去られた後も、
「あの十字架のもとで命を捧げたい」との願いは残りました。
一六〇九年、生月最初の殉教者となったガスパル西玄可とその家族は、この
地で殉教し葬られています。また、中江の(時)で殉教した多くのキリシタンたちも,
十字架を心の中に思い浮かべながら(再)にゆられ、最後の祈りの中で「ここ
から天国は遠くない」という確信を得て、その命を神に挙げていきました。
わたしたちは、こそした生月の多くの殉教者たちの遺徳 がこれからも覚え
られ、その精様が子々孫々にまで心に刻まれていくことを、この記念碑建立の
願いとします。
一九九二年十一月
生月カトリック信徒



Wir besuchen gemeinsam noch andere Marterstätten und Kirchen. Das heutige Japan erscheint als eines der ruhigsten und sichersten Länder der Erde. Um so trauriger macht der Gedanke an die dunklen Seiten seiner jahrtausendealten Geschichte.
Erinnert sich noch jemand an die engen Gassen von Tachiura? Der Reiseführer hatte kein Erbarmen und gab von der Rückbank seelenruhig Anweisungen, die mitten durch die Ortschaften führten und wenige Meter Fahrstrecke sparten.
Am Ende der Tour musste unser Gastgeber leider dringend zum nächsten Termin nach Nagasaki. Daher sind wir Deutschen alleine mit dem Reiseführer in seine Lieblingskneipe am Hafen gegangen. Dieses kleine, unscheinbare, jedoch sehr empfehlenswerte Lokal liegt direkt gegenüber der Fischfabrik und bietet eine hervorragende lokale Küche (寺田食堂/てらだしょくどう/Terada Diner). Hier ist mir dann doch ein interkultureller Lapsus passiert: In Japan werden keine Trinkgelder erwartet. In Deutschland sehe ich es aber als selbstverständlich an, dass ich einen Reiseführer bei einem gemeinsamen Abschlussessen einlade. Nicht in Japan!



180424 - Miyama

Heute verlassen wir vorübergehend unsere Freunde in Hirado und machen uns auf den Weg in den Süden von Kyushu. Am Abend sind wir bis Miyama Stadt gekommen. In dieser Gegend ist die Kirschblüte schon voll im Gang, so dass die grünen Hügel östlich der Autobahn E3 von rosa Flecken geziert werden. In einem solchen Kirschbaumhain sollten wir unter einem wahren Blütenmeer die Nacht verbringen.
Unser Standort ist auf unfähr halber Höhe zwischen Miyama und einem Berggipfel. Die enge Straße darf nur in einer Richtung befahren werden.



Sehr früh am nächsten Morgen, es ist kurz nach fünf, wir sind gerade mit dem Frühstück fertig, kommt ein Herr mit sehr kurzer Frisur, bekleidet mit einer weiten braunen Hose und einem grauen Strickpullover, den engen Weg heraufgelaufen. Wir wünschen höflich einen guten Morgen, wodurch wir ins Gespräch kommen. Wo wir denn herkommmen, lautet die Frage? "Aus Deutschland, wir sind im Urlaub", lautet die Antwort. "Und wo kommen Sie her?" Er deutet auf die 100m tiefer liegenden Tempelbauten - "von dort" (本坊庭園 - Haupttempelgarten). Bei der Frisur war ja sowieso schon klar, was als nächstes kommen würde: "Oh, Sie wohnen im Tempel?" "Ja, ich bin dort Priester."
So lernten wir also den Oberpriester des Kiyomizudera-Tempels kennen. Die Tempelanlage ist recht weitläufig über den Berghang verteilt. Wir erfahren, dass er jeden Morgen zum oberen Altar pilgert, um kleine Opfergaben darzubringen.
Wir werden gefragt, ob wir ihn von hier (ca. 第3展望所) zum Gipfel (大観峠展望所) begleiten wollen, eine Einladung der wir sehr gerne folgen. Es geht zügig bergan, denn der Mann ist zwar wahrscheinlich siebzig, aber er geht diesen Weg seit Jahrzehnten jeden Tag.



Für den Abstieg wählt unser Gastgeber die bequemere Autostraße. Auf dem Weg nach unten nimmt er unvermittelt sein Handy in die Hand und ruft seine Frau an. "Du, ich bringe ein deutsches Paar mit zum Frühstück." Wir bedanken uns im Voraus herzlich für die unverhoffte Einladung, weisen jedoch vorsorglich darauf hin, dass wir gerade eben erst gefrühstückt haben und daher keinen großen Hunger haben. Über eine gemeinsame Tasse Tee würden wir uns aber sehr freuen.
Bald sind wir wieder an unserem Auto angelangt, welches gefühlte hundert Höhenmeter oberhalb der Haupttempelanlage steht. Auf Bild 6823 steht unser Auto oberhalb von 第3展望所, während das Wohnhaus und der Haupttempelgarten bei 国指定名勝「本坊庭園」 liegen. Also verwandeln wir den Campervan schnell in einen fahrbaren Untersatz für drei Personen und legen den Rest der Strecke in kurzer Zeit zurück.



Wir werden einen Raum geführt, an dessen linker Wand Bilder mit verschiedenen Szenen aus der Geschichte des Tempels hängen. Die rechte Seite beinhaltet einen Altar. Vor uns werden die japanischen Wände zur Seite geschoben, so dass wir den atemberaubenden Blick in den wunderschönen Honbou-Garten genießen können.
Unsere Gastgeberin bewirtet uns mit Tee und verschiedenen Speisen. Sie hat in der Schule Deutsch gelernt, welches heute morgen seit langer Zeit das erste mal zur Anwendung kommt. Die gebratenen Shiitakepilze sind besonders im Gedächtnis hängen geblieben.
Bevor wir uns verabschieden, tauschen wir noch kleine Geschenke aus und machen ein gemeinsames Erinnerungsphoto. Kurz vor neun Uhr machen wir uns auf den Weg, die Tempelanlage zu besichtigen.

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180424-180425 - Fahrt nach Süden

6912 - Autofahren .
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180426 - Ebino

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180327 - Chiran 知覧

Heute steht ein schweres Kapitel japanischer Geschichte auf dem Programm. Vom Fliegerhorst Chiran starteten Piloten der sogenannten Spezialangriffskräfte zu ihrem letzten Flug. Das Chiran Peace Museum for Kamikaze Pilots setzt den Soldaten ein Denkmal, die ihre mit Sprengstoff beladenen Flugzeuge oder Boote dem Gegner entgegensteuerten. Das Museum in Chiran dokumentiert die deprimierende Geschichte von Menschen, welche so gedrillt und erpresst wurden, dass sie wissentlich einen Flug ohne Wiederkehr antraten. Was ging in den Köpfen dieser Menschen vor, während sie ihre fliegenden Bomben vier, fünf Stunden lang einem Punkt im offenen Meer entgegensteuerten, an dem sich die Kräfte eines übermächtigen Gegners befanden?
Es hat knapp vier Jahre gedauert, bis ich angefangen habe, diesen Text zu schreiben. Das Museum enthält viele interessante Ausstellungsstücke, von denen ich die meisten in der Zwischenzeit vergessen hatte. Zwei Austellungen jedoch, werden mir wohl für immer im Gedächtnis bleiben:
Zum einen die Replik einer Unterkunft für Kamikazepiloten, komplett mit Betten. Die Piloten erfuhren am Vorabend von ihrem Einsatz am nächsten Morgen und hatten an so einem Ort auf Anordnung Abschiedsbriefe an ihre Familien zu schreiben. Frauen, welche hier als Haushälterinen dienten, berichteten, dass Sie in solchen Nächten oft unterdrücktes Weinen gehört haben und am nächsten Morgen so manches Kopfkissen durchgeweicht von Tränen war.
Zum anderen die Räume mit den Bildern und Abschiedsbriefen der Piloten - Englisch/Japanisch. Die Piloten wussten, dass ihre Briefe vor der Weiterleitung an die eigentlichen Adressaten vom eigenen Nachrichtendienst kontrolliert wurden. Der Leser möge dies beim Lesen der Texte im Hinterkopf behalten.
Im Museum selbst wollte ich keine Bilder aufnehmen. Die folgenden Bilder sind im Außenbereich aufgenommen.

  • 7206 - am Museum, rosa Punkt auf Karte 桜並木
  • 7213 - Karte
  • 7215 - Stanort an der Karte, ca. 現在地
  • 7208 - T-3 Trainer
  • 7209 - ich hatte mich vor Ort über den amerikanischen Propeller gewundert. Warum hier ein "modernes" Flugzeug steht, muss man wohl nicht verstehen.
  • 7210 - vorbei an der T-3 in Richtung Eingang
  • 7211 - Ki-43 Hayabusa
  • 7212 - Hinweis auf den Film "Für Dich gehe ich in den Tod", welcher der "Mutter der Kamikazepiloten" Tome Torihama (鳥濱トメ) ein Denkmal setzt.
  • 7216 - vorbei an den Steinlaternen, zurück zum Parkplatz
  • 7219 - Chiran im Frühling
  • 7224 - Sonnenuntergang am Ikeda-See 池田湖...
  • 7227 - ... mit Blick auf den Kaimondake​ 開聞岳. Dieser prominente Vulkankegel diente den in Chiran gestarteten Piloten als Navigationshilfe zum südlichen Ende der Halbinsel und war gleichzeitig der letzte Gruß des Heimatlandes.




180327 - Sakurajima



180329 - Unzen

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180330 - Nagasaki

siebold museum dejima .
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180331 - Hirado

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181018 Heimreise

Auch diese ereignisreiche Reise ist nun fast vorbei. Das Auto sieht nach der Reparatur wie neu aus. Allerdings tauchen immer wieder Bruchstücke der geplatzten Scheibe an den unmöglichsten Stellen auf. Zum Abschied schenkt mir der Chef der Autovermietung noch zwei Fläschchen mit leckerem japanischen Whisky.

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